Flughäfen ziehen Bilanz: Doppelt so viele Passagiere im zweiten Corona-Feriensommer

© JenkoAtaman_Travel AdobeStock

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Ber­lin, 25. Sep­tem­ber 2021. In der vor­letz­ten Woche sind die Som­mer­fe­rien in ganz Deutsch­land zu Ende gegan­gen. Ins­ge­samt blickt Deutsch­land damit auf 12 Wochen Feri­en­zeit zurück. „Nach mona­te­lan­gen Corona-Einschränkungen waren sowohl Hoff­nung als auch Vor­freude an den Flug­hä­fen für die Som­mer­sai­son groß“, zieht ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel ein ers­tes Fazit und das fällt mehr­heit­lich posi­tiv aus:

  • Vom 19. Juni bis 12. Sep­tem­ber 2021 nutz­ten 28,6 Mio. Rei­sende (an+ab) einen deut­schen Flug­ha­fen als Start- oder Ziel­punkt für ihre wohl­ver­dien­ten Ferien.
  • Das ist ein Plus von 14,9 Mio. Pas­sa­gie­ren wäh­rend der Som­mer­fe­ri­en­zeit gegen­über 2020. Gegen­über dem Vor­kri­sen­ni­veau von 2019 wurde etwas mehr als die Hälfte der Pas­sa­giere (52%) erreicht. 
  • Noch bei der Vor­lage der ADV-Halbjahresbilanz lag der Rück­gang des Luft­ver­kehrs für die ers­ten 6 Mona­ten 2021 im Ver­gleich zu 2019 bei 86 Pro­zent. Es wur­den so wenig Pas­sa­giere wie zuletzt im Jahr 1971 regis­triert.

Die Men­schen wol­len wie­der Flug­rei­sen wahr­neh­men, trotz der sich häu­fig ver­än­dern­den Rei­se­be­stim­mun­gen, die die Pan­de­mie­lage mit sich bringt. Posi­tiv ist, dass die Rei­sen­ach­frage nach dem Feri­en­ende nicht signi­fi­kant zurück­geht. Anhand der Buchungs­zah­len ist davon aus­zu­ge­hen, dass sich das aktu­ell gute Niveau im Okto­ber fort­setzt. Mit dem Ende der Urlaubs­zeit kommt auch die Geschäfts­rei­sen­ach­frage wie­der zurück“, schätzt Bei­sel die aktu­el­len Zah­len ein.

Stei­gende Pas­sa­gier­zah­len stell­ten alle Pro­zess­be­tei­lig­ten auch vor Her­aus­for­de­run­gen

Zu Feri­en­be­ginn ist der Ver­kehr steil in die Höhe geschnellt, aller­ding wur­den die Rei­sen kurz­fris­tig gebucht – was die Flug­pla­nung der Air­lines und die Steue­rung der ope­ra­ti­ven Flug­ha­fen­pro­zesse vor große Her­aus­for­de­run­gen stellte. „Auf­grund der sehr ungleich­mä­ßi­gen Ver­tei­lung der Flüge über den Tag gab es Ver­kehrs­spit­zen, in denen das Auf­kom­men sogar über Vor­kri­sen­ni­veau lag. Dazu kommt, dass die Abläufe auf­grund der Corona-Hygienemaßnahmen zeit­auf­wän­di­ger sind – vom Check-In, über die Sicher­heits­kon­trolle bis zur Flug­zeug­ab­fer­ti­gung. Gemein­sam mit den Behör­den, Air­lines und Dienst­leis­tern haben die Flug­hä­fen nach­ge­steu­ert. Dort, wo es ver­ein­zelt zu län­ge­ren War­te­zei­ten kommt, arbei­ten die Part­ner vor Ort an prag­ma­ti­schen Lösun­gen“, erläu­tert Bei­sel die Situa­tion.

Pünkt­lich­keit im Luft­ver­kehr auf Vor­kri­sen­ni­veau

Der ADV-Hauptgeschäftsführer erklärt hierzu: „3 von 4 Flü­gen heben pünkt­lich ab. Und die Flug­pläne sind wie­der sta­bil: Kurz­fris­tige Flug­strei­chun­gen etwa auf­grund von Nach­fra­ge­ein­brü­chen durch ver­än­derte Rei­se­be­schrän­kun­gen fin­den kaum noch statt. Bei der Pünkt­lich­keit sind wir wie­der auf dem Niveau von 2019.“

Flug­hä­fen ver­lie­ren wei­ter­hin monat­lich rund 250 Mio. Euro an Umsatz

Durch die Ein­brü­che beim Pas­sa­gier­ver­kehr ste­hen die deut­schen Flug­hä­fen wei­ter mit dem Rücken zur Wand, erläu­tert Ralph Bei­sel: „Mit nur der Hälfte des Pas­sa­gier­ni­veaus von 2019 sind die Flug­hä­fen noch weit von einem wirt­schaft­li­chen Betrieb ent­fernt. Wie im Vor­jahr wer­den auch 2021 die deut­schen Flug­hä­fen mit einem Mil­li­ar­den­ver­lust abschlie­ßen. Die Luft­ver­kehrs­wirt­schaft war die erste Bran­che, die von der Pan­de­mie getrof­fen wurde und sie wird die letzte sein, die die Krise ver­las­sen wird.“

ADV-PM 08 2021 Dop­pelt so viele Pas­sa­giere im zwei­ten Corona-Feriensommer