Deutsche Flughäfen entschlossen bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzmaßnahmen – Politik jetzt gefordert

Website ADV-PM 03 2020 © Flughafen Dortmund GmbH

v. l. Ralph Beisel_Udo Mager_Hendrik Wüst_Dr. Ste­fan Schulte_Prof. Klaus-Dieter Scheurle © Flug­ha­fen Dort­mund GmbH

Dort­mund, 27. Februar 2020. Heute sind die Vor­stände und Geschäfts­füh­rer der deut­schen Ver­kehrs­flug­hä­fen zu ihrer Früh­jahrs­sit­zung in Dort­mund zusam­men­ge­kom­men. An Poli­tik und Rei­sende rich­ten sie fol­gende Bot­schaft: Kleine und große Flug­hä­fen möch­ten mit ihren Stand­ort­kon­zep­ten und Kli­ma­schutz­pro­jek­ten dem Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land neue und nach­hal­tige Impulse geben. Wachs­tum und Kli­ma­schutz gehen bei den Flug­hä­fen Hand in Hand. Auch in Zukunft sol­len Rei­sende mit gutem Gewis­sen und Freude flie­gen. Die ehr­gei­zige Kli­ma­schutz­agenda der Flug­hä­fen bedarf aller­dings einer ent­schlos­se­nen Unter­stüt­zung durch die Poli­tik. Die größte Her­aus­for­de­rung besteht in der Bereit­stel­lung von CO2–freien Kraft­stof­fen nach dem Power-to-Liquid Ver­fah­ren.

Dr. Ste­fan Schulte, Prä­si­dent des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV, macht dazu eine klare Ansage: „In vie­len Köp­fen wer­den Luft­ver­kehr und Kli­ma­schutz als Gegen­satz wahr­ge­nom­men. Die­sen Denk­an­satz möch­ten die Flug­hä­fen durch ihr Han­deln durch­bre­chen. An allen Stand­or­ten wer­den Pro­jekte umge­setzt, die strin­gent die Ziel­er­rei­chung ver­fol­gen: Von 2010 bis 2019 haben die ADV-Airports die CO2–Emis­sio­nen bereits um 25% ver­rin­gert. Bis 2030 stre­ben die ADV-Verkehrsflughäfen eine CO2–Redu­zie­rung von 50% an. Bis 2050 sol­len die CO2–Emis­sio­nen sogar auf null run­ter­ge­fah­ren wer­den.“

Hen­drik Wüst, Minis­ter für Ver­kehr des Lan­des Nordrhein-Westfalen, spricht bei der ADV-Tagung in Dort­mund die Bedeu­tung der För­de­rung inno­va­ti­ver Tech­no­lo­gien an.
„Unsere Flug­hä­fen in Nordrhein-Westfalen sind wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor für unsere export­starke Wirt­schaft. Die Lan­des­re­gie­rung unter­stützt sie dabei, den Luft­ver­kehr sau­be­rer zu machen. So set­zen wir uns dafür ein, dass wei­tere Ein­nah­men aus der im Rah­men des Kli­ma­pa­kets der Bun­des­re­gie­rung erhöh­ten Luft­ver­kehr­steuer gezielt für For­schung und Ent­wick­lung alter­na­ti­ver Antriebe und Kraft­stoffe Ver­wen­dung fin­den. Auch sind alle am Luft­ver­kehr Betei­lig­ten – Indus­trie, Her­stel­ler, Air­lines und auch Flug­hä­fen – glei­cher­ma­ßen gefor­dert, sich den Her­aus­for­de­run­gen zu stel­len.
Um mit dem Luft­ver­kehr die dritte Dimen­sion der Mobi­li­tät mit­zu­den­ken und zudem Kon­flikte um Lärm­schutz im Umfeld der Flug­hä­fen zu ver­rin­gern, för­dert das Land den Aus- und Umbau des Flug­plat­zes Aachen-Merzbrück zu einem For­schungs­flug­platz, um dort hybri­des und damit lärm­re­du­zier­tes Star­ten und Lan­den zu erfor­schen. Wir wol­len, dass die Mobi­li­tät der Zukunft in Nordrhein-Westfalen erforscht, ent­wi­ckelt und am bes­ten auch pro­du­ziert und ein­ge­setzt wird“, sagt Ver­kehrs­mi­nis­ter Hen­drik Wüst.

Die in Dort­mund anwe­sen­den Flug­ha­fen­chefs haben ihre Bereit­schaft bekräf­tigt, an ihren Stand­or­ten Pro­jekte zur Pro­duk­tion von syn­the­ti­schem und damit nach­hal­ti­gem Kero­sin umzu­set­zen. Die deut­schen Flug­hä­fen for­dern die Bun­des­re­gie­rung auf, für die Pro­duk­tion von syn­the­ti­schem Kero­sin die fast 2 Mil­li­ar­den Ein­nah­men aus der Luft­ver­kehr­steuer zur Ver­fü­gung zu stel­len.
„Wer einen auf Nach­hal­tig­keit und Zukunfts­fä­hig­keit aus­ge­rich­te­ten Luft­ver­kehrs­stand­ort haben möchte, darf die Flug­hä­fen nicht im Regen ste­hen las­sen. Die deut­schen Flug­hä­fen wer­den hohe Inves­ti­tio­nen für Kli­ma­schutz­maß­nah­men bereit­stel­len, bis zum Jahr 2030 über eine halbe Mil­li­arde Euro. Dafür erwar­ten wir von der Poli­tik in Brüs­sel und Ber­lin ent­spre­chende Rah­men­be­din­gun­gen, die den deut­schen Luft­ver­kehrs­markt gegen­über den Wett­be­werbs­stand­or­ten in Europa nicht immer wei­ter dis­kri­mi­nie­ren“, so die ein­dring­li­che For­de­rung des ADV-Präsidenten.

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