ADV-Gremientagung in Stuttgart: Flughafenverband setzt auf Transformation für die Zukunft

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Stutt­gart, 01. Dezem­ber 2022. Die Vor­stände und Geschäfts­füh­rer der ADV-Mitgliedsflughäfen sind in Stutt­gart zu einer zwei­tä­gi­gen Sit­zung zusam­men­ge­kom­men. Neben Zukunfts­the­men wie die unbe­mannte Luft­fahrt und der Ein­satz auto­no­mer Fahr­zeuge auf dem Vor­feld stan­den auch die Aus­wir­kun­gen von Fit for 55, die Steue­rungs­über­nahme der Luft­si­cher­heits­kon­trol­len nach dem Frank­fur­ter Modell oder der Flug­lärm­schutz auf der Tages­ord­nung. Hierzu erklärt ADV-Präsident Dr. Ste­fan Schulte: „Die The­men­lage ist so viel­fäl­tig, wie die Flug­ha­fen­land­schaft in Deutsch­land. Nach­dem wir die Corona-Pandemie wei­test­ge­hend hin­ter uns gelas­sen haben, befin­det sich der Luft­ver­kehr wie­der im Auf­bruch. Die Ver­kehrs­zah­len haben sich sta­bi­li­siert, auch wenn wir mit einem aktu­el­len Minus von 25,6 Pro­zent gegen­über dem Okto­ber 2019 noch nicht in allen Markt­seg­men­ten wie­der voll­stän­dig zurück sind. Wäh­rend sich der Euro­pa­ver­kehr zum Wachs­tums­mo­tor ent­wi­ckelt, sta­gniert der inner­deut­sche Ver­kehr. Im inter­na­tio­na­len Luft­ver­kehr ver­hin­dert der wei­ter­hin ein­ge­schränkte Asi­en­ver­kehr eine sta­bi­lere Ent­wick­lung. Ins­ge­samt feh­len an den deut­schen Flug­hä­fen von Januar bis Okto­ber 2022 noch 34,9 Pro­zent der Pas­sa­giere gegen­über des Vor­kri­sen­ni­veaus.

Finan­zi­elle Ent­las­tung des Luft­ver­kehrs zur Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit

Gleich­zei­tig stei­gen die Stand­ort­kos­ten in Deutsch­land im euro­päi­schen Wett­be­werb über­durch­schnitt­lich. Die Folge: Aus­län­di­sche Air­lines zie­hen sich auf dem deut­schen Markt zurück. Neben der Luft­ver­kehrs­steuer schla­gen hier ins­be­son­dere die Luftsicherheits- und Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren zu Buche. Der Anteil der regu­la­ti­ven Abga­ben und Gebüh­ren liegt in Deutsch­land bereits bei über 30 Pro­zent der gesam­ten Stand­ort­kos­ten. Eine Wett­be­werbs­gleich­heit mit den euro­päi­schen Nach­barn kann nur durch eine signi­fi­kante Redu­zie­rung der Kos­ten gelin­gen. Hierzu zäh­len eine Absen­kung bzw. Decke­lung der Luft­si­cher­heits­kos­ten als auch der Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren.

Balance zwi­schen öko­lo­gi­scher Trans­for­ma­tion und wirt­schaft­li­cher Leis­tungs­fä­hig­keit

Auf euro­päi­scher Ebene wird das „Fit for 55“-Paket abge­stimmt, auch mit har­ten Ver­pflich­tun­gen für den Umbau der Infra­struk­tur. Alle Flug­hä­fen hal­ten unge­ach­tet der erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Belas­tun­gen durch die zurück­lie­gen­den Corona-Jahre an ihren Kli­ma­schutz­pro­jek­ten fest. Für einen zukunfts­fä­hi­gen Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land braucht es einen Drei­klang aus Leis­tungs­fä­hig­keit, Wirt­schaft­lich­keit und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Bei den wich­ti­gen Vor­ha­ben zur Ein­füh­rung einer Bei­mi­schungs­ver­pflich­tung von nach­hal­ti­gen Kraft­stof­fen und bei der Wei­ter­ent­wick­lung des Emis­si­ons­han­del muss unbe­dingt eine wett­be­werbs­neu­trale Aus­ge­stal­tung erreicht wer­den, damit Car­bon Lea­kage und die Ver­la­ge­rung von Ver­kehrs­strö­men an außer­eu­ro­päi­sche Luft­ver­kehrs­dreh­kreuze ver­mie­den wer­den kön­nen. Dass die Flug­hä­fen ihre Vor­rei­ter­rolle beim Kli­ma­schutz ernst neh­men und einen wich­ti­gen und nach­weis­ba­ren Bei­trag zur Dekar­bo­ni­sie­rung des Luft­ver­kehrs leis­ten, zeigt die aktu­elle CO2-Bilanz: Von 2010 bis 2021 haben die ADV-Flughäfen die CO2-Emissionen um 35 Pro­zent ver­rin­gert. Bis 2045 möch­ten alle deut­schen Flug­hä­fen das Kli­ma­neu­tra­li­täts­ziel errei­chen. Damit ist das Ziel klar. Mit dem nöti­gen poli­ti­schen Wil­len kön­nen wir Wett­be­werbs­fä­hig­keit und öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­tion gleich­zei­tig vor­an­trei­ben“, so der ADV-Präsident abschlie­ßend.

ADV-PM 14 2022 ADV-Gremientagung-ADV setzt auf Trans­for­ma­tion für die Zukunft