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Berlin, 26. November 2025. Die ersten Einsätze der Winterdienste an deutschen Flughäfen sind erfolgt – und zeigen eindrucksvoll: Die Flughäfen sind auf die bevorstehende Kälteperiode gut vorbereitet. Der Flugbetrieb lief an den Standorten bislang reibungslos.
„Sonderschichten gehören im Winter zur Normalität. Mit einem enormen finanziellen und personellen Aufwand tun die Flughäfen alles, um auch bei Schnee und Eis den Flugverkehr so störungsfrei wie möglich aufrechtzuerhalten. Die ersten erfolgreichen Einsätze zeigen: Die Winterdienste an den Flughäfen arbeiten auf höchstem Niveau“, erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Rund 1.100 Spezialfahrzeuge bundesweit im Einsatz
An Deutschlands Flughäfen steht eine hochspezialisierte Flotte von mehr als 1.100 Winterdienstfahrzeugen bereit – darunter Streuer, Kehrblasgeräte und Fräsen. Ergänzt wird diese Technik durch eingespielte Personalstrukturen: Ein fester Mitarbeiterstab übernimmt die operativen Winterdienste, bei Bedarf wird kurzfristig auf mehrere hundert zusätzlichen Kräfte zurückgegriffen.
Innovation durch Automatisierung: Autonome Winterdienste im Fokus
Flughäfen entwickeln sich zu bedeutenden Innovationshotspots – weit über ihre traditionelle Rolle als Verkehrsknotenpunkte hinaus. Automatisierung und Künstliche Intelligenz halten zunehmend Einzug in die Betriebsprozesse. Besonders bei Schnee und Eis erweist sich der Einsatz autonomer Winterdienstfahrzeuge als großer Vorteil: GPS-gesteuert, wetterunabhängig und rund um die Uhr einsatzbereit, entlasten sie das Personal insbesondere bei Dunkelheit oder schlechter Sicht. Flughäfen bieten hierfür ideale Bedingungen als klar strukturierte, kontrollierte Umgebungen. Gleichzeitig entstehen neue Arbeitsfelder in Wartung, Überwachung und Steuerung der Systeme. Wenn sich diese Technologien als wirtschaftlich und zuverlässig erweisen, könnten autonome Winterdienste in wenigen Jahren zum Standard an deutschen Flughäfen werden.
Enteisung und Schneeräumung auf Spitzenniveau
Die Flughäfen konzentrieren sich im Winterdienst auf die Flächenenteisung – also auf Start- und Landebahnen, Rollwege, Vorfelder und Betriebsstraßen. Dank durchdachter Einsatzpläne und moderner Technik ist es möglich, Flächen in der Größe eines Fußballfelds innerhalb weniger Minuten vollständig zu räumen. Ergänzt wird der Winterdienst durch die Flugzeugenteisung: Bereits ab Außentemperaturen von +5°C kann es notwendig sein, Tragflächen oder Leitwerke mit Enteisungsmitteln zu behandeln. Die Verfahren sind aufwändig, unterliegen strengen internationalen Vorgaben und werden als Teil der Bodenverkehrsdienste im Auftrag der Airlines durchgeführt.
Permanente Vorbereitung – auch außerhalb der Wintersaison
„Die Flughäfen haben sich in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet – mit Technik-Checks, Personal-Schulungen und der Optimierung von Einsatzplänen. Winterdienst ist ein ganzjähriges Thema“, so Beisel weiter.
Sicherheit hat oberste Priorität – enge Abstimmung mit Flugsicherung und Airlines
Flughäfen, Flugsicherung und Airlines stehen in engem Austausch, um witterungsbedingte Einschränkungen frühzeitig zu erkennen und Abläufe flexibel anzupassen. „Trotz aller Vorbereitung kann es bei starkem Schneefall, Eisregen und bei wechselnden Aggregatzuständen zu Verzögerungen kommen. Sicherheit geht immer vor – und dafür leisten die Flughäfen einen maßgeblichen Beitrag“, betont der ADV-Hauptgeschäftsführer.
Die Flughäfen empfehlen Reisenden, sich vor der Anreise über mögliche Flugplanänderungen auf den Webseiten der Airports oder bei ihrer Airline zu informieren.

