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Berlin, 03. Oktober 2025. Die jüngsten Zwischenfälle mit Drohnen in unmittelbarer Nähe europäischer Flughäfen wie in Kopenhagen, Oslo und München unterstreichen erneut, wie ernst die Bedrohung durch unbemannte Fluggeräte für den Luftverkehr ist. Der Flughafenverband ADV zeigt sich besorgt über den Drohnenvorfall am Flughafen München. Aufgrund mehrfacher Sichtungen von Drohnen im Bereich des Flughafens musste der Flugbetrieb zeitweise vollständig eingestellt werden. Mehrere Starts und Landungen wurden gestrichen oder umgeleitet, Tausende Passagiere waren betroffen. ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel kommentiert die Ereignisse mit deutlichen Worten: „Die Schließung eines internationalen Luftverkehrsdrehkreuzes wegen Drohnensichtungen ist ein sicherheitspolitischer Alarmruf. Der Staat darf die Flughäfen mit dieser Bedrohung nicht länger allein lassen. Die hoheitliche Aufgabe der Drohnendetektion und –abwehr muss umfassend und konsequent angegangen werden. Es fehlt bislang an konsequenter Überwachung und Durchsetzung. Gerade die jüngsten Vorfälle an den Flughäfen in Kopenhagen, Oslo und München haben gezeigt, dass die Aufklärung von anfliegenden Drohnen deutlich früher beginnen muss. Sofern Drohnen Teil einer hybriden Bedrohung sind, bedarf es eines Lagezentrums, dass die Drohnen frühzeitig identifiziert und eine Gefahreneinstufung vornimmt. Auch braucht es klare Weisungen, ob und ggf. in welcher Form die Drohnen zu bekämpfen sind“.
Drohnenbedrohung: real, wachsend, unterschätzt
Bis Ende August 2025 wurden bereits 144 Störungen durch Drohnen an deutschen Flughäfen registriert – Tendenz steigend. Die Fälle reichen von einzelnen Sichtungen über gezielte Störaktionen bis hin zu vollständigen Betriebseinstellungen – wie nun gestern Abend in München geschehen. Es handelt sich um eine reale Bedrohung für den Luftverkehr und die öffentliche Sicherheit – insbesondere in kritischen Phasen wie Start und Landung oder in der Nähe von Vorfeldern und Terminals. „Wenn der Flugbetrieb durch Drohnen lahmgelegt wird, ist das nicht nur ein Sicherheitsproblem – es beschädigt das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Luftverkehrs. Die Passagiere erwarten zu Recht, dass Flughäfen sicher sind – in der Luft wie am Boden“, betont Ralph Beisel.
ADV-Forderung: Klare Zuständigkeiten, bessere Technik, staatliche Finanzierung
Der Flughafenverband ADV fordert zügig die staatlich koordinierte und finanzierte Drohnendetektion und –abwehr. Ralph Beisel hierzu: „Sicherheit darf keine Haushaltsfrage sein. Der Schutz des Luftraums ist eine originär hoheitliche Aufgabe. Wir begrüßen die von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt angekündigte Regelungen im Bundespolizeigesetz und im Luftsicherheitsgesetz. Sie stärken die zentrale Rolle der Bundespolizei und sollen den gezielten Einsatz der Bundeswehr ermöglichen. Aber unsere Forderungen gehen weiter. Aus Sicht der ADV ist es erforderlich, ein zentrales Kompetenzzentrum für Drohnenabwehr zu schaffen, in dem Bundes- und Landespolizei, die Bundeswehr sowie die zuständigen Verwaltungsstellen eng zusammenarbeiten, den Drohnenabwehr betrifft nicht nur den Schutz der Verkehrsflughäfen, sondern alle kritischen Infrastrukturen in Deutschland“.
22 2025 Drohnenvorfälle an Flughäfen zeigen dringenden Handlungsbedarf