Entlastungspaket für den nationalen Luftverkehr beschlossen – Flughäfen sehen wichtigen Schritt für mehr Wettbewerbsfähigkeit und zur Standortsicherung, weitere Anstrengungen erforderlich

Symbolbild zum Thema Entlastungspaket

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Ber­lin, 13.11.2025. Die Flug­hä­fen in Deutsch­land neh­men mit gro­ßer Erleich­te­rung die Ent­schei­dung des Koali­ti­ons­aus­schus­ses auf. Im Bun­des­haus­halt 2026 wer­den ca. 400 Mil­lio­nen Euro für den Luft­ver­kehr ein­ge­plant.

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel erklärt hierzu: „Die Beschlüsse des Koali­ti­ons­aus­schus­ses sind ein wich­ti­ges und drin­gend benö­tig­tes Signal für den Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land. Mit der Rück­nahme der jüngs­ten Luft­ver­kehr­steu­er­er­hö­hung zum 1. Juli 2026 sowie einem umfas­sen­den Maß­nah­men­pa­ket zur Sen­kung von Gebüh­ren und staat­lich ver­ur­sach­ten Kos­ten adres­siert die Bun­des­re­gie­rung zen­trale Wett­be­werbs­nach­teile. Der Luft­ver­kehr in Deutsch­land steht seit Jah­ren unter mas­si­vem Druck. Vor allem die im inter­na­tio­na­len Ver­gleich hohen Stand­ort­kos­ten von über 4 Mil­li­ar­den Euro haben zur Ver­la­ge­rung von Flug­zeu­gen und zur Auf­gabe von Stre­cken geführt. Die heute beschlos­sene Ent­las­tung ist daher ein ers­ter, rich­ti­ger Schritt. Fol­gen wei­tere Maß­nah­men, kann dies den Beginn einer ech­ten Trend­wende mar­kie­ren und dem Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land seine Wett­be­werbs­fä­hig­keit zurück­ge­ben.“

Hoff­nung auf den umfas­sen­den Kurs­wech­sel
„In den letz­ten zehn Jah­ren haben wir in Deutsch­land rund 200 Stre­cken und 40 direkt erreich­bare Ziele ver­lo­ren. Wenn wir wie­der mehr Ver­bin­dun­gen von und nach Deutsch­land sehen wol­len, braucht es genau das, was Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz heute Abend nach dem Koali­ti­ons­aus­schuss ange­kün­digt hat: Eine umfas­sende Stand­ort­stra­te­gie für Flug­hä­fen und Air­lines. Unsere Flug­hä­fen wol­len wach­sen – für Unter­neh­men und Pri­vat­rei­sende, kli­ma­freund­lich wer­den und Deutsch­land inter­na­tio­nal bes­ser ver­net­zen. Das geht nur, wenn der Stand­ort attrak­tiv ist und die staat­li­chen Stand­ort­kos­ten in den nächs­ten Jah­ren wei­ter abge­senkt wer­den. Heute ist ein guter Tag für den Luft­ver­kehr in Deutsch­land. Er stimmt uns hoff­nungs­froh“, so Ralph Bei­sel.

Beschlos­sene Ent­las­tun­gen für den Luft­ver­kehr:

1. Flug­si­che­rungs­kos­ten:
• 2026 kein wei­te­rer Anstieg, statt­des­sen erste Gebüh­ren­sen­kung
• Bis 2029 Reduk­tion um mehr als 10 %
• Keine Mehr­be­las­tung des Bun­des­haus­halts

2. Luft­si­cher­heits­kos­ten:
• Sen­kung durch Prozess- und Effi­zi­enz­stei­ge­run­gen
• Ein­be­zie­hung von Vor­schlä­gen der Län­der

3. Ein­fuhr­um­satz­steuer (EUST):
• Umstel­lung auf das Ver­rech­nungs­mo­dell

4. Power-to-Liquid (PtL):
• Strei­chung der natio­na­len PtL-Quote
• Ent­las­tung bereits ab 2026, da künf­tig nur euro­päi­sche Min­dest­stan­dards gel­ten

5. Luft­ver­kehr­steuer:
• Sen­kung zum 1. Juli 2026 auf das Niveau vor dem 1. Mai 2024
• Ent­las­tungs­vo­lu­men: 350 Mio. Euro jähr­lich
• Finan­zie­rung über den Ein­zel­plan 12 (BMV)

Zen­trale Ziele des Maß­nah­men­pa­kets:
• Stär­kung der Kon­nek­ti­vi­tät in und aus Deutsch­land
• Sen­kung von Kos­ten und staat­li­chen Stand­ort­be­las­tun­gen
• Abbau von Büro­kra­tie und Beschleu­ni­gung von Genehmigungs- und Ver­wal­tungs­pro­zes­sen
• Plan­bare und ver­läss­li­che Regu­lie­rung für die Luft­ver­kehrs­wirt­schaft
• Umset­zung einer umfas­sen­den Luft­fahrt­stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung

ADV-PM 28 2025 Ent­las­tungs­pa­ket für den natio­na­len Luft­ver­kehr beschlos­sen